Turbo für die Datenspeicherung: Niederländische Forscher haben eine Technik entwickelt, mit der sich das Speichern von Daten auf magnetischen Datenträgern enorm beschleunigen lassen könnte. Möglich wird dies durch ultrakurze Laserpulse, die sogenannte Spinströme im Material auslösen. Diese schalten die Magnetpolung tausendfach schneller um als bei herkömmlichen Magnetspeichern, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Communications“ berichten.
Die meisten Festplatten speichern digitale Daten in Form winziger magnetischer Bereiche. Die Richtung des jeweiligen Feldes steht dabei für 0 oder 1. Der Schreibkopf verändert diese Magnetisierung und kann so neue Informationen ablegen. Wie schnell dieses Umschalten – und damit auch das Abspeichern neuer Daten – passieren kann, ist unter anderem von der Stärke des Magnetfelds abhängig.
Engpass Schreibgeschwindigkeit
„Die Anzahl der Bits auf solchen Festplatten ist in den letzten Jahren ständig gestiegen, aber die Schreibgeschwindigkeit kaum“, erklärt Sjors Schellekens von der Technischen Universität Eindhoven. „Eine neue Datenspeicher-Technologie wird daher dringend gebraucht.“ Gemeinsam mit Kollegen hat Schellekens danach im Bereich atomarer Eigenschaften gesucht, genauer gesagt bei den Spins der Elektronen in magnetischen Materialien.
Der Spin lässt sich am ehesten als eine Art Eigendrehung des Elektrons beschreiben, ein physikalisches Merkmal, das ähnlich wie die Polung eines Magneten eine bestimmte Richtung hat. In normalem elektrischen Strom heben sich die Spins der fließenden Elektronen gegenseitig auf: Eine Hälfte ist aufwärts, die andere abwärts polarisiert.