Astronomie

Himmels-Schauspiel: Drei Super-Vollmonde

Der Erdtrabant steht beim Vollmond im Juli, August und September besonders nah

Dieses Video erklärt die "Super-Vollmonde" des Sommers 2014 © NASA

Am Samstag lohnt ein Blick in den Himmel. Denn der Vollmond ist an diesem Tag besonders groß, weil der Mond gerade den erdnächsten Punkt seiner Bahn passiert. Das Besondere daran: In diesem Jahr können wir einen solchen Super-Vollmond gleich drei Mal hintereinander bewundern: am 12. Juli, 10. August und 9. September.

Dieses Video erklärt die „Super-Vollmonde“ des Sommers 2014© NASA

Die Umlaufbahn des Mondes um die Erde ist nicht kreisförmig, sondern leicht elliptisch. Deshalb schwankt seine Entfernung von unserem Planeten zwischen rund 363.000 und 405.000 Kilometern. Befindet sich der Erdtrabant während eines Vollmonds in seiner erdnächsten Phase, dem Perigäum, erscheint er daher besonders groß. Im Juni 2013 war ein solcher Perigäums-Vollmond immerhin 14 Prozent größer und erschien 30 Prozent heller als alle anderen Vollmonde im Jahr.

Im Juli, August und September

„Allgemein gesprochen ereignen Vollmonde nahe des Perigäum etwa alle 13 Monate und 18 Tage“, erklärt Geoff Chester vom US Naval Observatory. In diesem Jahr aber wird sich ein solcher Perigäums-Vollmond gleich drei Mal ereignen – und das auch noch in aufeinanderfolgenden Monaten: Am 12. Juni und 9. September liegt der Vollmond am gleichen Tag wie die Passage des erdnächsten Punkts durch den Erdtrabanten. Am 10. August liegt der Höhepunkt des Vollmonds sogar in der gleichen Stunde wie das Perigäum.

Es lohnt sich daher auf jeden Fall ein Blick in den Nachthimmel an diesen Tagen – allein schon deshalb, weil ein Vollmond in einer klaren Nacht immer ein faszinierender Anblick ist. Wie stark sich der Helligkeits- und scheinbare Größenunterschied bemerkbar macht, hängst stark von den Beobachtungsbedingungen ab. Denn Schleierwolken können das mehr an reflektierten Licht leicht schlucken. Zudem ist es ohne Vergleich ohnehin schwer, die Mondgröße abzuschätzen.

Mond-Illusion verstärkt den Eindruck

So erscheint der Vollmond nahe am Horizont ohnehin immer deutlich größer als wenn er hoch am Himmel steht. Diese Mond-Illusion rührt daher, dass wir am Horizont zusammen mit dem Mond auch andere Objekte sehen – Häuser oder Bäume. Im Vergleich zu ihnen erscheint uns der Mond dann sehr groß. Hoch am Himmel aber fehlt dieser Vergleich und der Mond sieht scheinbar kleiner aus.

„Möglicherweise prägen sich die kommenden Vollmonde bei vielen Leuten wegen der Mond-Illusion mehr ein als wegen ihrer tatsächlichen Größe“, meint Chester. Dennoch, ein Blick in den Himmel lohnt sich auf jeden Fall.

(NASA, 11.07.2014 – NPO)

Keine Meldungen mehr verpassen – mit unserem wöchentlichen Newsletter.
Teilen:

In den Schlagzeilen

News des Tages

Diaschauen zum Thema

Dossiers zum Thema

Bücher zum Thema

Astronomie - Eine Entdeckungsreise zu Sternen, Galaxien und was sonst noch im Kosmos ist von Neil F. Comins

Der Mond - Entstehung, Erforschung, Raumfahrt von Ralf Jaumann, Ulrich Köhler, Buzz Aldrin und Thomas Reiter

Full Moon - Aufbruch zum Mond - Das Jahrhundertereignis in Originalbildern von Michael Light

Von Apollo zur ISS - Eine Geschichte der Raumfahrt von Jesco von Puttkamer

Top-Clicks der Woche