Schwert und Beil aus alter Zeit: Gleich zwei außergewöhnliche Waffenfunde haben Schatzsucher in Niedersachsen gemacht: Ein Kupferbeil aus der Jungsteinzeit und ein „Hightech“-Schwert aus dem Mittelalter. Das Beil entpuppte sich als das älteste Metallobjekt der gesamten Region, wie Archäologen berichten. Das Schwert gehört zu den legendären Ulfberht-Schwertern, deren Eisenklingen so stabil und leicht waren wie Stahl. Beide Funde werfen ein neues Licht auf die Ur- und Frühgeschichte Mittteleuropas.
Ein Kupferbeil aus der Jungsteinzeit
Den ersten Fund machten einige Jugendlichen , die mit einem Metalldetektor in Steinbergen bei Rinteln auf der Suche nach Relikten aus dem Zweiten Weltkrieg waren. Dabei stießen sie auch auf ein altes Beil, dass sich bei näherer Untersuchung als prähistorisch entpuppte. Das aus dem vierten Jahrtausend vor Christus stammende Flachbeil ist der älteste Metallfund Niedersachsens, wie die Archäologen berichten. Es war einst vermutlich mit Lederbändern an einem Holzschaft befestigt.
Das knapp zehn Zentimeter lange, trapezförmige Beil wurde einst aus fast reinem Kupfer gegossen, wie chemische Analysen zeigen. Das zeugt von hohem metallurgischen Know-how, denn Kupfer hat einen viel höheren Schmelzpunkt als beispielsweise Bronze. Aus der Zusammensetzung der Bleiisotope und Arsenanteile ermittelten Chemiker, dass das Kupfer für das Beil aus dem Ostalpenraum stammt. Edelmetalle wurden demnach schon damals über weite Strecken transportiert und gehandelt.
Zwischen Bauern und Jägern und Sammlern
Der Fund wirft ein neues Licht auf die Mittlerrolle Niedersachsens in den tausende Kilometer überwindenden Fernbeziehungen, wie die Archäologen erklären. Denn in der Jungsteinzeit grenzten hier zwei Populationen aneinander: Im Süden lebten schon weiter entwickelte Bauern, die damals schon seit mehr als 1.500 Jahren sesshaft waren und damit ihre ursprüngliche Lebensweise als Jäger und Sammler aufgegeben hatten. Weiter im Norden aber begann diese sogenannte neolithische Revolution zu dieser Zeit gerade erst.