Es tut sich was am isländischen Vulkan Bárðarbunga: Am Samstag haben Geologen festgestellt, dass sich die Caldera des Gletschervulkans um 15 Meter gesenkt hat. Eine so starke Senkung ist nie zuvor in Island gemessen worden. Grund dafür sind die mehr als 250 Millionen Kubikmeter Lava, die bereits aus der Magamakammer des Vulkans zur Spalteneruption am Holuhraun geflossen sind. Noch immer ist nicht auszuschließen, dass auch der Gletschervulkan selbst ausbricht, wie isländische Vulkanologen berichten.
Seit dem 31. August strömt Lava aus einem kilometerlangen Riss nördlich des des Vatnajökull auf Island. Die Lava stammt aus der Magmakammer des Gletschervulkans Bárðarbunga, der nach einer jahrelangen Ruhepause wieder erwacht ist. Zahlreiche Beben am Rand seiner Caldera und im Eruptionsgebiet zeugen seit Wochen von Magamströmen und sich änderndem Druck im Untergrund.
Stärkste Senkung seit Askja-Explosion
Am 6. September 2014 führten Vulkanologen der Universität Island einen Überwachungsflug über den Bárðarbunga und die nördlich von ihm gelegene Eruptionsspalte durch und machten dabei Radarmessungen des Untergrunds. Dabei beobachteten sie eine große, kreisrunde Stelle auf der Gletscheroberfläche, in der das Eis stark abgesackt war. Die Radardaten enthüllten, dass eine Senkung der darunterliegenden Caldera des Bárðarbunga dies verursacht hat.

„Eine so starke Senkung ist nie zuvor in Island gemessen worden“, sagt Geophyisiker Magnus Tumi Gudmundsson Institiut für Geowissenschaften der Universität Island. Am nächsten komme diesem Ereignis die Bildung der Öskjuvatn Caldera am Vulkan Askja, der nördlich des Vatnajäkull-Gletschers liegt. Im Jahr 1875 ereignete sich dort eine explosive Eruption, die den Untergrund über der Magmakammer des Vulkans um knapp 300 Meter absacken ließ. Damals aber gab es noch keine Messinstrumente, die dieses Geschehen registrierten konnten.