Ein Dinosaurier als Wassertier: Ausgerechnet in der Sahara haben Paläontologen den ersten an ein Leben im Wasser angepassten Dinosaurier entdeckt. Der gewaltige Fleischfresser Spinosaurus jagte wahrscheinlich in den Flüssen der Kreidezeit und besaß dazu Paddelbeine und vielleicht sogar Schwimmhäute, wie Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten. Dieser Dinosaurier wirft damit vieles von dem über den Haufen, was man bisher über diese Urzeitechsen zu wissen glaubte.
Eigentlich war die Welt in der Kreidezeit fein säuberlich aufgeteilt: Im Meer und in den Gewässern regierten die fischähnlichen Ichthyosaurier, die Luft dominierten die Pterosaurier und an Land waren die Dinosaurier die uneingeschränkten Herrscher. Sie galten bisher als reine Landtiere, die höchstens in flache Tümpel wateten, um besser an Pflanzen heranzukommen oder sich abzukühlen. Ansonsten aber, so die gängige Lehrmeinung, jagten und lebten Tyrannosaurus rex und Kollegen nur an Land.
Fossilfund in der Sahara
Ausgerechnet ein Fossilfund aus der marokkanischen Saharawüste wirft nun ein ganz neues Licht auf die Anpassungsfähigkeit der Dinosaurier. Entdeckt wurde er in den Ablagerungen eines Kliffs, die aus der Zeit vor rund 97 Millionen Jahren stammen. Damals lag in diesem Gebiet keine Wüste, sondern ein ausgedehnte Flusssystem, das vom heutigen Marokko bis nach Ägypten reichte. Entsprechend vielfältig war auch die Fauna an Wassertieren und halbaquatisch lebenden Tieren, sie reichte von großen Haien über Quastenflosser und Lungenfische bis zu Krokodilen.
Inmitten dieser fossilen Vielfalt entdeckte ein Fossiljäger auch Skelett-Teile eines Spinosaurus aegyptiacus, einem der größten Fleischfresser der Kreidezeit. Aus vorhergehenden Funden war bereits bekannt, dass dieser Raubdinosaurier mehr als 15 Meter lang war und rund 20 Tonnen wog. Auffallend zudem: sein durch lange Knochenstäbe gestütztes Rückensegel. Weil aber alle Fossilien bisher sehr unvollständig waren, blieben wichtige Details des Körperbaus unklar – und damit auch, wie dieser Dinosaurier lebte.