Schluss mit Kurzschluss: Durch einen einfachen Schutz lässt sich die Brand- und Explosionsgefahr von Lithium-Ionen-Akkus deutlich vermindern. US-Forscher haben ein Warnsystem entwickelt, dass bereits frühzeitig über drohende Explosionsgefahr im Akku informiert. Von Mobiltelefonen über Elektroautos bis zu Flugzeugen könnten Batterien von der zusätzlichen Sicherheit profitieren.
Plötzlich steht der Akku eines Mobiltelefons in Flammen – möglicherweise sogar in der Tasche des Besitzers. Solche Berichte sind zwar selten, beunruhigen aber regelmäßig die Nutzer von tragbaren elektronischen Geräten, die mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden. Noch dramatischer sind die Konsequenzen bei größeren Batterien: Im Jahr 2013 musste die gesamte Flotte der Boing 787 Dreamliner zunächst am Boden bleiben, nachdem in zwei Fliegern die verwendeten Lithium-Batterien in Flammen aufgegangen waren. Die Firma Sony rief 2006 Millionen von Laptop-Akkus zurück: Fehler im Herstellungsprozess hatten in mehr als zehn Fällen zu einem Brand geführt.
Brandgefährlich durch entflammbaren Elektrolyten
„Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, ist vielleicht eins zu einer Million“, sagt Yi Cui von der kalifornischen Stanford University. „Das ist aber immer noch ein großes Problem, bei hunderten von Millionen Computern und Mobiltelefonen, die jedes Jahr verkauft werden.“ Auch viele Elektroautos benutzen Lithium-Ionen-Batterien, manche sogar tausende in einem Block. Wenn nur eine davon Feuer fängt, warnen die Forscher, könnte der ganze Batterieblock explodieren. Cui und seine Kollegen haben darum eine Batterie entwickelt, mit der sie die Gefahr einer brennenden Batterie auf eins zu einer Milliarde oder sogar ganz auf null senken wollen.
Der Grund für die Brandgefahr liegt in der Bauweise einer typischen Lithium-Ionen Batterie: Sie besteht aus einer Kohlenstoff-Anode und einer Lithiumoxid-Kathode. Diese Elektroden sind durch eine ultradünne Polymerschicht voneinander getrennt. Eine Elektrolyt-Lösung erlaubt es den Lithium-Ionen, von einer Elektrode zur anderen zu wandern, damit der Strom fließt – Poren in der Trennschicht lassen dies zu. Wird die dünne Polymerschicht jedoch beschädigt, kann in der Batterie ein Kurzschluss auftreten. Dabei entsteht ausreichend Hitze, um die brennbare Elektrolytlösung zu entzünden.