Fatale Lust am Gehaltvollen: In unserm Gehirn gibt es ein Areal, das genau weiß, wie nahrhaft eine Speise ist. Selbst wenn wir in unserer bewussten Kalorienschätzung komplett daneben liegen, signalisiert die Aktivität in diesem Areal den wahren Nährwert. Dumm nur: Je stärker dieser interne Kalorienzähler ausschlägt, desto mehr Lust bekommen wir auf diese Speise. Das könnte erklären, warum es so schwer fällt, Kalorienbomben zu widerstehen.
Wer eine Diät einhalten will, weiß wie schwer es ist, den Verlockungen von Pizza, Nudeln, Chips, Süßigkeiten und anderen Kalorienbomben zu widerstehen. Und selbst wenn wir wissen, dass sie gehaltvoll sind, greifen wir oft trotzdem zu. Vor allem Kinder und Jugendliche haben dieses Problem, denn die Kalorienbomben stehen meist ganz oben auf ihrer Hitliste der beliebtesten Speisen. „Frühere Studien haben bestätigt, dass Kinder und Jugendliche dazu neigen, kalorienreiche Lebensmittel auszuwählen“, erklärt Alain Dagher vom Montreal Neurological Institute and Hospital.
Kontrolliert wird die Auswahl dabei vor allem von vergangenen Erfahrungen: Was gut schmeckt und ein Wohlgefühl auslöst, das wird wieder gekauft. Leider allerdings trifft genau dies auf die gehaltvollsten Nahrungsmittel zu. Die große Frage ist jedoch, ob eine bessere Aufklärung über den Kaloriengehalt der Produkte helfen kann, diese Vorlieben zu verändern.
Gehirn liegt richtig, Proband falsch
Um das herauszufinden, untersuchten Dagher und seine Kollegen, wie das Wissen um den Kaloriengehalt die Hirnregionen beeinflusst, die die Auswahl des Essens kontrollieren. Für ihre Studie zeigten sie 29 Kindern und Jugendlichen Fotos von 50 verschiedenen Snacks und Nahrungsmitteln. Die jungen Probanden sollten auf einer Skala von 1 bis 20 angeben, wie sehr sie diese Speise mochten und deren Kaloriengehalt einschätzen.