Nach Wasser und Boden jetzt auch die Luft: In der Nähe von US-Fracking-Standorten haben Forscher teilweise enorm erhöhte Werte von Luftschadstoffen gemessen. Vor allem Benzol, Formaldehyd und Schwefelwasserstoff lagen bei der Hälfte der Proben um ein Vielfaches über den Grenz- oder Hintergrundwerten, wie die Forscher im Fachmagazin Environmental Health“ berichten.
{1l}
Die Förderung von unkonventionellen Gas- und Ölvorkommen sorgt weltweit für Diskussionen. Den vor allem bei der Erdgasgewinnung durch Fracking mehren sich Berichte über die Kontamination von Wasser und Böden durch austretende Frackflüssigkeit und aus undichten Bohrlöchern entweichendes Methangas. Welche Folgen das Fracking und die unkonventionelle Ölförderung für die Luftgüte haben, ist bisher jedoch deutlich weniger gut untersucht.
Luftproben von Fracking-Anliegern
„Wir haben die Luftqualität nun in einem zuvor vernachlässigten Maßstab untersucht: Auf der Ebene der Kommunen, die nahe von ÖL- und Gasförderanlagen liegen“, erklärt Studienleiter David Carpenter von der University at Albany in New York. Dafür wiesen sie die Einwohner von elf Orten in fünf Bundesstaaten an, immer dann Luftproben zu nehmen, wenn an den Anlagen starke Aktivität herrschte oder wenn sie gesundheitliche Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit verspürten. Zusätzlich wurde die Luftgüte durch 41 passive Messstationen ermittelt.