Sterbliche Überreste vom Mars? In einem Marsmeteoriten haben Forscher organische Verbindungen entdeckt, die Vorläufersubstanzen von Erdöl und Erdgas ähneln. Ihre Ansicht nach könnte es sich um Überreste biologischer Prozesse handeln und damit auf früheres Leben auf dem roten Planeten hindeuten. Allerdings schließen die Wissenschaftler auch eine abiotische Entstehung nicht völlig aus.
Gab es in der Vergangenheit Leben auf dem Mars? Mehrere Mars-Sonden wie zuletzt der Rover Curiosity suchen vor Ort auf dem roten Planeten nach Antworten auf diese Frage. Es gibt jedoch auch Material auf der Erde, das zumindest Hinweise liefern kann: Bei großen Asteroideneinschlägen auf dem Mars können Gesteinsbrocken davon fliegen und schließlich als Marsmeteoriten auf der Erde landen.
In einigen dieser Meteoriten fanden Wissenschaftler organische Verbindungen oder sogar angebliche Reste winziger Bakterien, die die Diskussion um Leben auf dem Mars anheizten. Allerdings war bei all diesen Funden umstritten, ob sich die typischen Verbindungen möglicherweise erst nach dem Aufprall auf der Erde entstanden sind, und ob sie sich auch abiotisch, also auf rein chemischem Weg und ohne jede Lebensform bilden könnten.
Erdöl-Vorläufer im Meteoriten
Im Jahr 2011 schlug ein solcher Marsmeteorit bei Tissint in Marokko auf. Im Gestein dieses Meteoriten haben Wissenschaftler um Ahmed El Goresy von der Universität Bayreuth nun organische Kohlenstoff-Verbindungen gefunden, die den irdischen Vorläufern von Erdöl und Ergas ähneln. Sie werten diese Kerogen-ähnlichen Verbindungen als Überreste biologischer Prozesse und damit als Hinweis auf früheres Leben auf dem Mars.