Gewinner des Klimawandels: Gefährliche parasitäre Saugwürmer könnten sich durch steigende Meeresspiegel stärker ausbreiten. In der Vergangenheit ist das schon geschehen, wie ein internationales Forscherteam anhand von Muschelfossilien herausgefunden hat. Aufgrund des aktuellen Klimawandels könnten sich solche Vorgänge wiederholen, warnen die Forscher in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“.
Der fortschreitende Klimawandel und vor allem dessen mögliche Folgen machen Wissenschaftlern weltweit Sorgen. Denn nicht alle Arten von Lebewesen sind vom Klimawandel bedroht, es gibt auch mögliche Gewinner: Bestimmte Parasiten etwa könnten sich durch die veränderten Bedingungen ausbreiten und für die Menschen zu einer größeren Gefahr werden.
Fossilien belegen steigenden Parasitenbefall
Um der Frage nach dieser möglichen Bedrohung auf den Grund zu gehen, haben Wissenschaftler um Manja Hethke von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) einige tausend Jahre zurückgeblickt: Sie untersuchten Fossilien der vergangenen 9.600 Jahre aus dem Pearl River Delta in Südchina. An Muschelfossilien lässt sich dort auch nach langer Zeit noch der Befall mit parasitären Saugwürmern, den Trematoden, nachweisen.
Mit Hilfe ihrer Daten rekonstruierten die Forscher den Parasitenbefall der Muscheln während fast des gesamten Holozäns, des Abschnitts der Erdgeschichte seit der letzten Eiszeit. Ihre Hauptfrage dabei: Nahm der Befall mit Saugwürmern in den Phasen zu, in denen es wärmer wurde und die Meeresspiegel anstiegen?