Unerwünschter Baumschmuck: Mehr als die Hälfte der verkauften Weihnachtsbäume ist mit Unkrautvernichtungsmitteln belastet, zeigen Stichproben der Umweltschutzorganisation BUND. Die gefundenen Pestizide wirken als Nervengifte, könnten Krebs erregen und sind giftig für Wasserlebewesen. Der BUND fordert von den Produzenten einen Verzicht auf diese Mittel und empfiehlt Verbrauchern, beim Kauf eines Weihnachtsbaums auf Öko-Siegel zu achten.
Der jährliche Kauf des Weihnachtsbaums ist schon schwierig genug: Er muss ins Zimmer passen, soll aber auch nicht zu klein sein, und außerdem natürlich gerade gewachsen, grün und gesund aussehen. Doch damit nicht genug: Auch beim Weihnachtsbaum lohnt es sich unter Umständen, auf dessen Herkunft und Anbaumethoden zu achten. Sonst könnte der gewählte Baum auf seinen Nadeln giftige Pestizide tragen.
Agrargifte mit gesundheitlichen Folgen
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat Nadeln von Weihnachtsbäumen auf Rückstände von über 150 Pestiziden in einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. Die Stichproben von insgesamt 15 Bäumen stammten aus Bau- und Gartenmärkten in Berlin, Leipzig, München, Nürnberg und weiteren Regionen in Bayern.
Die Tests zeigten auf mehr als jedem zweiten Baum Rückstände von Unkrautvernichtungsmitteln: Sieben der Bäume wiesen Spuren der Herbizide Glyphosat oder Prosulfocarb auf, ein weiterer Baum sogar beide Mittel zusammen. „Diese Agrargifte sind starke Wasserschadstoffe und können auch beim Menschen gesundheitliche Auswirkungen hervorrufen“, sagt Pestizidexperte Tomas Brückmann vom BUND.