Zehn Jahre danach: Am 26. Dezember 2004 ereignete sich im Indischen Ozean eine der schlimmsten Tsunami-Katastrophen. Doch seither hat sich einiges getan. Damit die Menschen dort nicht noch einmal von einer so plötzlichen und tödlichen Flutwelle überrascht werden, verfügt Indonesien mittlerweile über eines der modernsten Tsunami-Frühwarnsysteme. Am Aufbau dieses Netzwerks von Sensoren waren auch deutsche Wissenschaftler maßgeblich beteiligt.
Es ist die schlimmste Tsunamikatastrophe der jüngeren Vergangenheit: Der Tsunami nach dem Sumatra-Erdbeben am zweiten Weihnachtstag vor zehn Jahren traf die Menschen an den Küsten des Indischen Ozeans völlig überraschend. Eine Viertelmillion Menschen verloren durch die Flutwelle ihr Leben, 1,8 Millionen verloren ihr Zuhause. Am schwersten betroffen war Indonesien, aber auch andere Küstenstaaten beklagten zehntausende Todesopfer. Das Ausmaß der Katastrophe war auch deshalb so unvorstellbar, weil es im Indischen Ozean keinerlei Warnsystem und auch keine Katastrophenvorsorge gab.
Modernstes System warnt innerhalb von fünf Minuten
Nun nähert sich der zehnte Jahrestag der Katastrophe und es hat sich viel getan, damit sie sich nicht in dem Umfang wiederholt. Die internationale Staatengemeinschaft reagierte nach der Katastrophe mit sofortiger Unterstützung. Der Aufbau eines Tsunami-Warnsystems geschah auch mit deutscher Beteiligung, unter Federführung des Deutschen GeoForschungsZentrums (GFZ).
Im Zeitraum von 2005 bis 2011 entstand so in Indonesien das Frühwarnsystem GITEWS (German-Indonesian Tsunami Early Warning System). Seit 2011 betreibt es der Indonesische Dienst für Meteorologie, Klimatologie und Geophysik (BMKG) unter dem Namen InaTEWS (Indonesian Tsunami Early Warning System) in Eigenregie. Das System ist heute eines der modernsten Tsunami-Frühwarnsysteme. Maximal fünf Minuten nach einem Erdbeben warnt es vor einem möglichen Tsunami.