Besser geht’s mit geschlossenen Augen: Wenn Augenzeugen sich an ein die Details eines Unfalls oder Verbrechens erinnern sollen, dann klappt dies oft nur lückenhaft. Doch ein simpler Trick könnte helfen, wie nun ein Experiment zeigt: Schließen die Zeugen bei der Befragung die Augen, erinnern sie sich besser. Sie können dann mehr Details korrekt beschreiben als mit offenen Augen.
Wenn es um die Rekonstruktion von Unfällen oder Verbrechen geht, spielen Augenzeugen eine entscheidende Rolle. Leider aber sind ihre Erinnerungen oft alles andere als zuverlässig. Ihr Gehirn kann die Ereignisse im Nachhinein falsch abspeichern und wenn die Augenzeugen übernächtigt sind, steigt die Wahrscheinlichkeit für Fehler sogar drastisch.
Der diebische Elektriker
Robert Nash von der University of Surrey und seine Kollegen haben daher nach Möglichkeiten gesucht, die dem Gedächtnis der Augenzeugen auf die Sprünge helfen. In zwei Experimenten mit 178 Freiwilligen testeten sie dabei eine verblüffend simple Methode: Augen schließen. Für die Studie zeigten sie allen Probanden zunächst einen Film, in dem ein Elektriker zu sehen war, der aus seinem Wagen ausstieg, ein Haus betrat und dort einige Arbeiten verrichtete. Dabei stahl er auch einige Objekte.
Anschließend stellten die Forscher ihren Testpersonen einige Fragen zu Details im Film, beispielsweise: „Welche Aufschrift stand auf dem Lieferwagen?“ „Wo lag der Schraubenzieher zuletzt?“. Ein Teil der Probanden durfte während der Befragung die Augen schließen, um ihre Konzentration zu fördern, der Rest behielt die Augen offen.