Sie stecken in Schokolade, in Eiscreme und im Fertiggericht: Emulgatoren sollen Lebensmittel cremig und stabil machen. Jetzt jedoch weckt eine Studie den Verdacht, dass diese Zusätze chronische Entzündungen und Übergewicht fördern könnten. Bei Mäusen veränderten schon geringe Dosen langfristig die Darmflora und lösten Überzuckerung, Übergewicht und Darmentzündungen aus, wie Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten.
Wir werden immer dicker und kränker, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronische Darm-Entzündungen sind auf dem Vormarsch, das belegen Studien. Die Ursachen für diese Entwicklung sind allerdings noch strittig. Zwar spielt eine ungesunde Lebensweise eine wichtige Rolle, Forscher vermuten jedoch, dass auch Stress oder Umweltchemikalien wie Weichmacher als Mitauslöser fungieren könnten.
Benoit Chassaing von der Georgia State University und seine Kollegen haben nun einen weiteren Verdächtigen überprüft: Emulgatoren. Diese Chemikalien sorgen in vielen Lebensmitteln dafür, dass sich wässrige und fettige Bestandteile gut mischen. Dies erzeugt ein cremiges Mundgefühl und verhindert ein unschönes Absetzen fester Komponenten.
Emulgatoren machen Mäuse krank und dick
Um die Langzeitfolgen von Emulgatoren im Essen zu testen, fütterten die Forscher junge Mäuse ab der Geburt mit zwei häufig eingesetzten Vertretern dieser Chemikalien, Polysorbat 80 and Carboxymethylzellulose. Die Dosis im Futter entsprach dabei den Gehalten, wie sie auch in gängigen Lebensmitteln enthalten sind. Nach vier Monaten verglichen sie die Darmflora und den Zustand der Darmschleimhäute dieser Mäuse mit dem Kontrolltieren, die normales Futter erhalten hatten.