Ob Gallium, Chrom oder Seltene Erden – viele Metalle sind für die moderne Technik unverzichtbar. Wo Nachschub-Engpässe oder Knappheit drohen, haben nun Forscher in der bisher umfassendsten Analyse der Kritikalität von 62 Elementen ermittelt. Wie sich darin zeigt, ist das Versorgungsrisiko vor allem bei den Metallen hoch, die für die hochspezialisierten Aufgaben in Hightech-Geräten benötigt werden.
Eisen, Kupfer und Zinn, aber auch nahezu alle anderen Metalle des Periodensystems, machen unsere moderne Zivilisation erst möglich. Denn ohne sie gäbe es die meisten technischen Anwendungen nicht – vom Auto über Computer bis zu Fernsehern oder Handys. Umgekehrt bedeutet dies aber auch: Werden diese Rohstoffe knapp, dann könnte dies fatal Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft haben.
3D-Schema zeigt Verknappungs-Risiko
Wie kritisch die künftige Versorgung mit allen 62 Metallen und Übergangsmetallen des Periodensystems ist, haben Thomas Graedel von der Yale University in New Haven und seine Kollegen nun erstmals umfassend ermittelt. Sie erfassten dabei in fünfjähriger Arbeit nicht nur die Vorkommen und Reserven der einzelnen Rohstoffe, sondern auch, ob Engpässe wegen extrem ungleicher Verteilung der Lagerstätten oder anderer soziopolitischer Aspekte drohen, wie groß das Umweltrisiko beim Abbau ist und ob das betreffende Element durch ein anderes ersetzt werden kann.

Das Ergebnis: Zumindest für Eisen, Zink, Kupfer, Aluminium und einige andere seit langem eingesetzte Metalle sieht es relativ gut aus: „Sie sind relativ häufig und kommen geografisch auch weit verteilt vor“, erklärt Graedel. Gold, Quecksilber und einige Platingruppen-Metalle können allerdings nur unter erheblicher Belastung der Umwelt gefördert werden.