Von Lava ausgehöhlt: Auf dem Mond könnte es theoretisch gewaltige Lavahöhlen geben – ähnlich wie auf Hawaii nur sehr viel größer. Denn der einst intensive Vulkanismus auf unserem Trabanten und die geringe Schwerkraft würden selbst kilometergroße Hohlräume ermöglichen, wie US-Forscher nun ermittelt haben. Sollte es sie wirklich geben, dann wären sie ideale Orte für künftige Mondstationen.
Der Mond hat eine vulkanisch sehr aktive Vergangenheit: Die ausgedehnten dunklen Mare auf der uns zugewandten Mondseite bestehen komplett aus erkalteter Basaltlava und auch auf der abgewandten Seite gibt es alte Feuerberge – einer davon zeugt sogar von einem ziemlich großen Ausbruch.
Verdächtige Mondrillen
Bisher offen war jedoch die Frage, ob es auf dem Mond auch Lavahöhlen gibt – Kavernen, die entstehen, wenn glühende Lavaströme zunächst nur außen erkalten und dann eine Art Röhre bilden. „Es gab einige Diskussionen darüber, ob es solche Lavaröhren auch auf dem Mond geben könnte“, erklärt Jay Melosh von der Purdue University. „Es gibt einige Indizien dafür, darunter gewundene Senken auf der Oberfläche.“
Diese mäandernden Senken sind bis zu zehn Kilometer breit und mehrere hundert Kilometer lang. Sie ähneln ein wenig Flussbetten, werden aber eher Lavaströmen zugeschrieben – auch, weil sie meist an einem der alten Mondvulkane beginnen. Theoretisch wäre es möglich, dass die Lava, die einst in diesen Betten floss, auch Lavatunnel gebildet hat – Höhlen, die nun unter dem Regolith verborgen sind.