Feuriger Sturz: Vor fast genau einem Jahr verursachte ein Meteorit über der russischen Kola-Halbinsel einen weithin sichtbaren Feuerball. Er zerbrach in der Atmosphäre und hinterließ nur wenige kleinere Gesteinsbocken. Jetzt haben Forscher die Herkunft dieses Feuerballs aufgeklärt: Er stammt von einem 400 Meter großen Asteroiden, der zu den potenziell gefährlichen Erdbahnkreuzern gehört.
Am 19. April 2014 raste ein Feuerball über den Himmel nahe der russisch-finnischen Grenze, zerbarst und verschwand schließlich über dem Annama-Fluss auf der russischen Kola-Halbinsel. Der Sturz des ursprünglich rund 500 Kilogramm schweren Brockens wurde damals nicht nur von vielen Augenzeugen beobachtet, auch die Kameras des finnischen Fireball Network zeichneten ihn auf.
Trümmer gefunden
Der Annama-Feuerball ist damit einer der wenigen Fälle, in denen die Flugbahn eines Meteoriten vor seinem Einschlag erfasst wurde. Die Aufzeichnungen ermöglichten es im letzten Jahr auch, einige der Gesteinstrümmer zu bergen, die der Feuerball hinterlassen hatte. Sie erwiesen sich als H5 Chondriten, ein sehr häufiger Typ von kohlenstoffhaltigen Steinmeteoriten, wie Forscher der tschechischen Geologischen Dienstes berichteten.
Josep Maria Trigo von der spanischen Forschungsorganisation CSIC und seine Kollegen haben nun anhand der Kameraaufnahmen die Flugbahn des Annama-Meteoriten rekonstruiert und auch erste Erkenntnisse über seine Herkunft gewonnen. „Dieser Feuerball ist eine Rarität, denn er ist einer von nur 22 Fällen, bei denen wir schon vor seinem Einschlag die Flugbahn beobachten und bestimmen konnten“, erklärt Maria Gritsevich vom Geodätischen Institut Finnlands.