Saurer Tod: Schuld am größten Massenaussterben der Erdgeschichte war eine drastische Versauerung der Meere. Denn vor 252 Millionen Jahren sackte der pH-Wert der Ozeane plötzlich ab und tötete damit einen Großteil der Wasserbewohner, wie Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten. Wenig beruhigend: Die Rate der damaligen Versauerung – wenn auch nicht ihr Ausmaß – war mit der heutigen vergleichbar.
Am Übergang vom Zeitalter des Perm zur Trias erhielt das Leben auf unserem Planeten einen herben Dämpfer. Denn damals, vor rund 252 Millionen Jahren, starben auf einen Schlag rund 96 Prozent der Arten im Meer und 70 Prozent allen Lebens an Land aus – und das in zwei Schüben innerhalb von nur 60.000 Jahren. Was dieses schlimmste Massenaussterben der Erdgeschichte jedoch auslöste, ist bis heute unklar.
Fahndung im Sedimentgestein
Es gibt einige Indizien dafür, dass gewaltige Vulkanausbrüche im Sibirischen Trapp die Katastrophe verursachten. Sie setzten enorme Mengen vulkanischer Gase frei, die das Klima veränderten und die Meere versauern ließen. Ein weiterer Schuldiger könnte eine Massenvermehrung methanproduzierende Bakterien gewesen sein, auch darauf gibt es Hinweise.

Jetzt haben Matthew Clarkson von der University of Edinburgh und seine Kollegen neue Daten zur urzeitlichen Katastrophe gewonnen, die eine massive Versauerung der Ozeane in jeder Zeit erstmals eindeutig belegen. Für ihre Studie analysierten sie Sedimentgesteine aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Diese lagerten sich zur Zeit des Massenaussterbens am Grund des Meeres ab und konservierten in der Zusammensetzung ihrer Kohlenstoff- und Bor-Isotope wertvolle Informationen über den pH-Wert des damaligen Ozeans.