Bloß nicht sitzen bleiben: Wer von jeder Stunde im Sitzen nur zwei Minuten für leichte Aktivität wie langsames Gehen abzweigt, tut bereits enorm viel für seine Gesundheit. Das Risiko für einen verfrühten Tod sinkt dadurch schon um gut ein Drittel. Diesen Effekt haben US-Mediziner in einer groß angelegten Studie nachgewiesen. Das Ergebnis sei ein weiterer Grund, langes Sitzen durch mehr Bewegung zu ersetzen, plädieren die Forscher.
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Ständiges Stillsitzen schadet der Gesundheit – und das liegt nicht nur daran, dass typische „Schreibtischtäter“ sich zu wenig bewegen. Selbst wenn wir zum Ausgleich Sport treiben, wirkt sich lange Arbeitszeit im Sitzen noch schädlich aus. US-amerikanische Richtlinien empfehlen mindestens zweieinhalb Stunden einer mittelmäßig anstrengenden Beschäftigung pro Woche. Dazu gehören etwa langsames Radfahren, Tanzen, oder zügiges Spazierengehen, aber auch Haushaltstätigkeiten wie Gartenarbeit. Wer anstrengenderen Sport wie Fußball, Schwimmen, Joggen oder Kampfsport bevorzugt, dem reicht auch schon die Hälfte der empfohlenen Zeit als Ausgleich.
Schon lockeres Gehen reicht aus
Wenig erforscht ist hingegen bislang, ob auch Bewegungen, die uns nicht anstrengen wie langsames Gehen oder Stehen, einen positiven Effekt auf die Gesundheit haben. Mediziner um Srinivasan Beddhu von der University of Utah haben darum Daten von über 3.500 Studienteilnehmern über einen Zeitraum von fast drei Jahren auf diesen Aspekt hin ausgewertet. Zu den Teilnehmern zählten sowohl gesunde Menschen als auch Patienten mit chronischem Nierenversagen. „Wir wollten wissen, ob eine kürzere Zeit von sitzender Tätigkeit bei höherer Zeit von kaum oder nur leicht anstrengenden Aktivitäten mit einer höheren Lebenserwartung zusammenhängt“, erklärt Beddhu.