Rätsel gelöst? Eine Erklärung für die Pause in der globalen Erwärmung liegt offenbar im Indischen Ozean. Dieses Meer hat sich seit Ende der 1990er Jahre deutlich erwärmt und so einen großen Teil der Erderwärmung abgepuffert, berichtet ein internationales Forscherteam. Die aufgenommene Wärme stammt jedoch ursprünglich aus dem Pazifik – ein Beispiel für die Bedeutung der Meeresströmungen für den Klimawandel, schreiben die Forscher im Fachmagazin „Nature Geoscience“.
Durch den Klimawandel steigt die Temperatur im weltweiten Durchschnitt an. Ein Rätsel brachte die Klimaforscher nach dieser Vorhersage jedoch in Erklärungsnot: Um den Jahrhundertwechsel legte die globale Erwärmung eine Pause ein. Für dieses überraschende Phänomen waren lange keine Ursachen bekannt.
Als möglicher Grund galt die Funktion der Meere als Wärmespeicher, insbesondere die gewaltigen Wassermassen des Pazifischen Ozeans: „Wir haben zunächst vermutet, dass der Pazifik überdurchschnittlich viel Wärme gespeichert hat“, sagt Wonsun Park vom GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung Kiel. „Diese Hypothese mussten wir aber verwerfen, da die Messungen sogar einen Rückgang des Wärmeinhalts im Pazifik zeigten.“
Zwei Jahrzehnte mit „La Niña“
In umfangreichen Modellrechnungen kamen Park und Kollegen dem Phänomen jedoch schließlich in der Nachbarschaft des Pazifik auf die Spur: Demnach gelangte mit dem sogenannten indo-pazifischen Durchstrom in erheblichem Maße Wärme vom Pazifischen in den Indischen Ozean.