Forscher schlagen Alarm: Nach neuesten Daten sind ein Drittel der großen Grundwasser-Vorkommen der Erde bereits übernutzt – Wasser wird schneller entnommen als nachfließen kann. Am stärksten betroffen ist das Arabische Aquifer-System, dicht gefolgt vom Indus-Becken und einem Reservoir in Nordafrika. Angesichts der rapiden Leerung dieser Reservoire sei es nun noch wichtiger, genau zu ermitteln, wie viel Grundwasser überhaupt übrig ist, so die Forscher.
Das Grundwasser ist vor allem in den trockenen Regionen der Erde eine überlebenswichtige Ressource. Doch gerade dort wird dieses knappe Gut oft schneller aus den Reservoiren gepumpt, als es sich regenerieren kann. Der steigende Wasserbedarf von Landwirtschaft, Industrie und Städten lässt die Pegel in den Aquiferen fallen – mit teilweise schon jetzt gravierenden Folgen. Doch wie viel ist noch übrig? Und wo droht der Mensch die unterirdischen Wasserreserven zu erschöpfen?
Ein Drittel ist übernutzt
Alexandra Richey von der University of California in Irvine und ihre Kollegen haben diese Frage für die 37 größten Grundwasser-Reservoire der Erde untersucht. Mit Hilfe von Daten der GRACE-Satelliten der NASA analysierten sie Schwerefeld-Anomalien über den Aquiferen und ermittelten über Modelle zum örtlichen Wasserhaushalt, wie viel Wasser aus den Reservoiren entnommen wird und wie viel über Niederschläge und Gewässerversickerung nachfließt. Auf diese Weise konnten die Forscher die Belastung der Aquifere quantifizieren.
Das Ergebnis: Rund ein Drittel aller großen Grundwasserspeicher der Erde sind übernutzt und damit gestresst, wie Richey und ihre Kollegen berichten. Acht davon verlieren durch ständige Entnahme beträchtliche Wassermengen, erhalten aber so gut wie keinen Nachschub durch natürliche Prozesse. Fünf weitere Aquifere werden von den Forschern als extrem gestresst klassifiziert, bei ihnen gibt es zwar Nachschub, aber zu wenig, um den Verlust auszugleichen.