Von wegen gesund: Forscher haben einen zuvor unbekannten Nebeneffekt des Fruchtzuckers entdeckt. Nimmt ein Bluthochdruck-Patient viel davon zu sich, kann der Zucker eine krankhafte Vergrößerung des Herzmuskels fördern. Denn die Fruktose setzt im Herzgewebe ein Enzym frei, das einen Teufelskreis des Wachsens antreibt, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten. Sie empfehlen, Limonaden und Fertiggerichte mit viel Fruchtzucker zu meiden.
Fruktose galt bisher eigentlich als gesund, ist dieser Zucker doch in vielen Früchten von Natur aus enthalten. Zudem lässt der Fruchtzucker den Blutzuckerspiegel nur langsam steigen und löst im Gegensatz zur Glukose keine überschießende Insulin-Ausschüttung aus. Weil Fruktose süßer schmeckt als der Traubenzucker, setzt die Lebensmittelindustrie diesen Zucker besonders gerne ein. Er ist in unzähligen Limonaden und Fertigprodukten zugesetzt – oft in rauen Mengen.
Versteckter Dickmacher
Oft ist der Fruktosegehalt eines Produkts nicht auf den ersten Blick zu erkennen. „Gehen Sie einmal durch einen Supermarkt und schauen Sie sich die Etiketten von Lebensmitteln an“, sagt Wilhelm Krek von der ETH Zürich. „In sehr vielen davon ist Fruktose auch in Form von Saccharose, also Haushaltszucker, enthalten.“ Anderen ist Maissirup als Süßungsmittel zugesetzt –und damit auch Fruktose.
Das Problem dabei: Inzwischen ist bekannt, dass die Fruktose schädlicher für unsere Gesundheit ist als angenommen. Denn dieser Zucker wird von der Leber besonders effizient in Fett umgewandelt. Als Folge nimmt man bei ständig hohem Fruktosekonsum eher zu, als wenn man die gleichen Kalorien durch normale Nahrung aufnehmen würde, wie Studien mit Mäusen bereits vor Jahren gezeigt haben. Auch das Risiko für Bluthochdruck, Insulinresistenz und das metabolische Syndrom steigt.