Astronomie

Himmelsschauspiel: Die Perseiden kommen

Höhepunkt des Meteorschauers trifft mit fast mondloser Nacht zusammen

Ein Meteor der Perseiden über der Europäischen Südsternwarte in Chile © ESO / S. Guisard

Heute Abend erwartet uns der spektakulärste Meteorschauer des Jahres – und das unter besonders guten Beobachtungsbedingungen. Denn der Höhepunkt des Sternschnuppenregens trifft mit einer fast mondlosen Nacht zusammen. Und das Wetter spielt in großen Teilen Deutschlands auch mit. Bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde könnten heute Nacht fallen – der Blick an den Himmel lohnt sich.

Die Beobachtungsbedingungen sind in diesem Jahr so günstig wie seit 2007 nicht mehr: In der Nacht vom 12. auf den 13. August erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt. Dieser alljährlich Anfang bis Mitte August auftretende Meteorschauer ist der spektakulärste von allen. Bis zu hundert Sternschnuppen pro Stunde fallen während seines Höhepunkts.

Beste Sicht

In diesem Jahr soll die größte Sternschnuppendichte laut Vorhersagen am heutigen Abend direkt bei Sonnenuntergang erreicht werden. Aber auch im Rest der Nacht wird es noch reichlich Sternschuppen zu sehen geben. Und im Gegensatz zum letzten Jahr, als ein fast voller Mond viele Meteore überstrahlte, ist der Himmel in dieser Nacht stockdunkel. Denn morgen Nacht ist Neumond und damit ist vom Erdtrabanten in dieser Nacht nur eine ganz schmale Sichel zu sehen – wenn überhaupt.

Und noch etwas zeichnet die Perseiden aus: Kein anderer Meteorschauer bringt so viele besonders helle Feuerbälle hervor wie sie. Diese größeren Brocken können am Himmel so hell erscheinen wie der Jupiter und die Venus. Sie sind daher mit bloßem Auge selbst von helleren Standorten in der Stadt noch gut zu erkennen.

Ihren Namen erhielten die Perseiden, weil sie von einem Punkt im Sternbild Perseus auszugehen scheinen. Diesen scheinbaren Ursprung bezeichnet man bei Meteorschauern als Radiant. © Sky & Telescope

Das bloße Auge genügt

Um die Sternschnuppen zu beobachten, benötigt man kein Fernglas, das bloße Auge reicht. Am besten sucht man sich einen möglichst dunklen Ort, an dem man den Himmel gut sehen kann. Günstig ist es beispielsweise, sich in eine Decke eingewickelt einfach auf einen Liegestuhl in den Garten oder einen Park zu legen.

„Entspannen Sie sich und lassen Sie ihren Augen Zeit, sich an die Dunkelheit anzupassen“, rät J. Kelly Beatty vom Astronomiemagazin Sky & Telescope. „Mit ein wenig Glück können Sie dann durchschnittlich jede Minute eine Sternschnuppe am Himmel sehen.“ Je nach Flugbahn sind die hell leuchtenden Meteore wenige Sekunden bis einige Minuten lang sichtbar.

Kosmischer Staub

Wohin man dabei am Himmel schaut, ist eigentlich egal. Denn die Perseiden können am gesamten Nachthimmel auftauchen. Zwar erhielten sie ihren Namen, weil sie vom Sternbild Perseus auszugehen scheinen. Aber da die Staubkörner meist erst kurz vor ihrem Verglühen als Sternschnuppe sichtbar werden, kann dies auch weit entfernt von ihrem sogenannten Radiant sein.

Die Perseiden 2015 – das steckt dahinter© NASA

Erzeugt werden die Sternschnuppen der Perseiden von winzigen Sandkorn- bis Erbsengroßen Staubbröckchen, die mit einem Tempo von rund 60 Kilometern pro Sekunde durch die obere Atmosphäre rasen. Dabei hinterlassen sie eine hellleuchtende Spur aus überhitzten Gasen. Der Ursprung dieser Bröckchen ist der Staubschweif, den der Komet Swift-Tuttle auf seinem Weg an der Sonne vorbei hinterlassen hat. Alljährlich Anfang August wandert die Erde auf ihrer Bahn durch diese Wolken hindurch und es regnet Meteore.

(Royal Astronomical Society / Sky & Telecope, 12.08.2015 – NPO)

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