Die Frage, warum es mehr Materie als Antimaterie gibt, bleibt weiter offen. Denn gleich zwei Experimente am Forschungszentrum CERN haben keine Unterschiede im Masse-Ladungs-Verhältnis bei Teilchen und ihren Antiteilchen feststellen können. Sowohl für Protonen und Antiprotonen als auch für leichte zusammengesetzte Atomkerne bestätigten sie die Symmetrie so präzise wie nie zuvor. Ob und wo es doch winzige Unterschiede zwischen Materie und Antimaterie gibt, bleibt daher weiter offen.
Im Universum herrscht der gängigen Theorie nach eine fundamentale Symmetrie. Nach dieser ist Antimaterie ist quasi Spiegelbild der Materie: Ein Antiteilchen wie das Positron besitzt demnach die gleiche Ladung, den gleichen Spin, die gleiche Masse und sonstige Merkmale wie das Elektron, aber mit entgegengesetztem Vorzeichen. Treffen Antimateire und Materie aufeinander, löschen sich beide gegenseitig aus – so die säuberlich geordnete Theorie.
Gibt es einen Symmetriebruch?
Doch sie hat einen Haken: Wenn dies stimmt, dann dürfte es uns nicht geben. Denn beim Urknall entstand nach gängiger Annahme genauso viel Antimaterie wie Materie. Doch statt sich sofort wieder gegenseitig auszulöschen, gewann die Materie die Oberhand und bildete die Grundbausteine dessen, was wir um uns herum sehen. Aber warum?
Eine Lösung könnte ein Symmetriebruch sein – winzige Unterschiede in Merkmalen oder Verhalten von Antimaterie gegenüber Materie. Tatsächlich haben Physiker am US-Teilchenbeschleuniger Tevatron im Jahr 2011 erste Indizien für solche subtilen Verhaltensunterschiede entdeckt: Nach Kollisionen von Protonen und Antiprotonen entstanden etwa ein Prozent mehr Myonen als Antimyonen.