Feurige Spur: In Australien haben Forscher die längste kontinentale Vulkankette der Erde entdeckt. Ein Hotspot hat sich 2.000 Kilometer weit durch die Kruste im Osten des Landes gefressen. Erkannt wurde dies erst jetzt, weil das heiße Magma im Mittelteil der Hotspot-Spur nicht durch die dicke Kruste dringen konnte, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature“ berichten. Dadurch treten die Vulkane nur im Norden und Süden zutage.
An einigen Stellen des Erdmantels steigen besonders heiße Gesteinsmassen in die Höhe. Diese Mantelplumes sind heiß genug, um sich wie Schneidbrenner durch die Erdkruste zu brennen. Weil sich die Erdplatten im Laufe der Zeit über diesen Hotspot hinwegbewegen, hinterlässt dies eine Spur von Vulkanen. Das bekannteste Beispiel sind die Vulkaninseln Hawaiis. Weitaus seltener, weil schwerer zu erkennen, sind Hotspot-Spuren auf Kontinenten.
Vulkane im Norden und Süden
Rhodri Davies von der Australian National University (ANU) in Canberra und seine Kollegen haben nun eine solche kontinentale Vulkankette in Australien identifiziert. Sie liegt im Osten des Landes, dort, wo schon länger ein vulkanisches Zentrum im Norden Queenslands bekannt war, aber auch vulkanische Gesteine ganz im Süden, in Victoria und New South Wales.
„Diese vulkanischen Provinzen unterschieden sich aber dramatisch in ihrer Zusammensetzung und im Volumen ihrer Eruptionen“, erklärt Davies. „Zudem sind sie von einer 650 Kilometer breiten Lücke getrennt.“ Bisher kam daher niemand auf die Idee, dass diese beiden Vulkangebiete einen gemeinsamen Ursprung haben könnten. Doch nähere Untersuchungen der Geologie und Geochemie enthüllten nun eine überraschende Verbindung.