Ablenkung durch Einschlag: Im Oktober 2022 wird die Menschheit erstmals einen Himmelskörper aus seiner Bahn bringen. Im Rahmen eines ESA-NASA-Gemeinschaftsprojekts wird eine Raumsonde in den Mond eines Asteroiden einschlagen und ihn dadurch ablenken. Diese Mission soll so wertvolle Daten über Reaktion und Zusammensetzung von erdbahnkreuzenden Asteroiden liefern – Daten, die im Falle einer drohenden Kollision mit der Erde überlebenswichtig sein könnte.
Meteoriteneinschläge wie 2013 im russischen Tscheljabinsk zeigen: Die Erde ist vor Treffern kosmischer Brocken nicht gefeit. Im Gegenteil: Nach Schätzungen der NASA gibt es Millionen von Asteroiden verschiedenster Größe, die die Erdbahn kreuzen und damit potenziell zu Einschlägen führen können. Die 7.500 größten von ihnen werden daher kontinuierlich überwacht.
Erste Ablenkung eines Asteroiden
Aber was, wenn einer dieser Brocken auf Kollisionskurs mit der Erde ist? Am besten wäre es, einen solchen Asteroiden soweit aus seiner Flugbahn abzulenken, dass er die Erde gerade verfehlt. Tut man dies früh genug, dann reicht schon ein leichter Schubs, um den Brocken harmlos vor oder hinter der Erde vorüberfliegen zu lassen.
Die erste Mission, die einen solchen Schubs ausprobieren soll, wird im Oktober 2020 starten, wie Forscher des Projekts Asteroid Impact & Deflection Assessment (AIDA) auf der Konferenz Europlanet berichten. Die aus zwei Raumsonden bestehende Mission soll einen Asteroid und seinen kleinen Trabanten erst untersuchen und dann den Mond mit einem Einschlag aus seiner Bahn ablenken.