Ende eines Sonnensystems: Ein Weißer Zwerg zerlegt felsige Objekte in seiner Umlaufbahn in staubige Trümmer. Diese Beobachtung erklärt ein astronomisches Rätsel: Der Staub verunreinigt den Stern und ist die Ursache für zuvor unerklärbare Elemente, die manchmal im Lichtspektrum Weißer Zwerge auftauchen, berichten Astronomen im Magazin „Nature“.
Wenn ein Stern wie unsere Sonne am Ende seiner Lebensdauer seinen Brennstoff verbraucht hat, stößt er seine äußere Hülle von sich: Aus einem Roten Riesen wird ein weißer Zwerg von etwa der Größe der Erde. Weiße Zwerge bestehen vor allem aus Kohlenstoff und Sauerstoff, mit einer dünnen Schicht aus verbliebenem Wasserstoff und Helium darüber. Diese Elemente lassen sich spektroskopisch im Licht des Sterns nachweisen.
Rätselhafte metallische Verschmutzung
Manchmal finden Astronomen jedoch rätselhafte Spuren von schwereren Elementen wie Silizium, Aluminium, Magnesium oder Eisen in den spektroskopischen Daten. Diese Elemente sollten nur im Inneren des Sterns vorkommen, da die starke Gravitation sie nach innen zieht. „Es ist wie beim Gold waschen“, verdeutlicht John Johnson vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics (CfA), „das schwere Zeug sinkt nach unten.“ Normalerweise sollten diese schweren Metalle daher unsichtbar bleiben.
Mit Hilfe des Kepler-Weltraumteleskops und mehreren Teleskopen am Boden haben Astronomen um Johnson nun eine mögliche Lösung für dieses Rätsel bestätigt: Sie fanden einen Weißen Zwerg, der langsam aber sicher mindestens einen Planeten in seiner Umlaufbahn zerreißt. Das Material dieses felsigen Brockens sorgt für ständigen Nachschub an metallischen „Verunreinigungen“ auf dem 570 Lichtjahre entfernten Stern WD 1145+017, so dass diese sichtbar bleiben.