Seltener Schnappschuss: Astronomen haben zum ersten Mal einen Planeten bei seiner Geburt fotografiert. Die Aufnahmen zeigen einen sich gerade erst formenden Gasriesen um den 450 Lichtjahre entfernten Stern LkCa15. Die Forscher erstellten sowohl eine Infrarot-Aufnahme des Planetenembryos als auch ein Foto des rotglühenden Wasserstoffs, den der Protoplanet an sich zieht. Dies sei die erste eindeutige Abbildung eines Planeten bei seiner Bildung, berichten die Astronomen im Fachmagazin „Nature“.
Schon mehrfach haben Astronomen Sterne mit protoplanetaren Scheiben entdeckt – den Staubwolken, in denen sich Planeten bilden. Doch diese direkt abzulichten, ist wegen der oft großen Entfernungen und des Staubs extrem schwierig. 2011 gelang dies mit einem mit einem jungen Gasriesen, der aber immerhin auch schon rund 50.000 bis 100.000 Jahre alt war. Von den zehn Fotos, die bisher erst von Exoplaneten existieren, zeigen damit alle bereits fertig gebildete Planeten.
Verräterische Lücke
Stephanie Sallum von der University of Arizona und ihre Kollegen haben nun das erste echte Baby-Portrait eines Protoplaneten produziert. Dies gelang bei Beobachtungen des 450 Lichtjahre von uns entfernt liegenden Sterns LkCa15. Dieser ist noch sehr jung und besitzt eine protoplanetare Staubscheibe mit einer auffälligen Lücke im Innenbereich.

„Dieses System ist sehr speziell, denn es ist eine von nur einer Handvoll solcher Scheiben, die eine sonnensystemgroße Lücke besitzen – und eine der Ursachen für solche Lücken ist die darin stattfindende Bildung von Planeten“, erklärt Koautorin Kate Follette von der Stanford University. Parallel begannen Follette und Sallum, diese Lücke mit dem Large Binocular Telescope in Arizona und dem Magellan Teleskop in Chile zu durchmustern.