Dunkle Halo: Um die Erde und andere Planeten herum könnte es ein ganzes Büschel aus Dunkler Materie geben. Denn wie ein NASA-Forscher per Computermodell ermittelte, sorgt die Schwerkraft dafür, dass die Ströme dieser exotischen Materieform zu feinen Haaren komprimiert werden, die sich wie eine Halo um die Himmelskörper anordnen. Das Spannende daran: In diesen Haaren sind die Teilchen der Dunklen Materie um das Milliardenfache konzentriert – und könnten sich daher leichter aufspüren lassen.
Die Dunkle Materie nimmt gut ein Viertel des Universums ein, dennoch gibt sie noch immer Rätsel auf. Denn weder ihre Zusammensetzung noch ihre genaue Verteilung sind bisher genau bekannt und auch einer direkten Beobachtung entzieht sich diese exotische Materieform. Weil sie sich jedoch durch ihre Schwerkraftwirkung auf sichtbare Materie verrät, wissen wir unter anderem, dass es in unserer Nachbarschaft eine ganze Brücke aus Dunkler Materie gibt.
Filamente im Sonnensystem
Die rätselhafte Materieform könnte uns aber sogar noch näher sein, wie Gary Prézeau vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena meint. Der Forscher hat mit Hilfe von Computersimulationen untersucht, ob die Dunkle Materie in unserem Sonnensystem vorkommen könnte und wie sie mit der Erde und den anderen Planeten wechselwirken würde. Ausgangspunkt seiner Modelle sind Berechnungen von Astrophysikern, nach denen die Dunkle Materie feine Ströme bilden könnte, die inmitten der normalen Materie vorkommen.
„Wenn die Gravitation während der Galaxienbildung mit der kalten Dunklen Materie wechselwirkt, dann bewegen sich alle Partikel in diesen Strömen mit der gleichen Geschwindigkeit“, sagt Prézeau. „Es könnte viele solcher Ströme geben, die unsere galaktische Nachbarschaft durchziehen.“ Er vergleicht dies mit dem Mischen von Schokoladen- und Vanille-Eiscreme: tut man dies langsam, dann bilden sich immer feinere Fäden von dunkleren und helleren Filamenten im Eis.