Von wegen sicher: Forscher haben eine Sicherheitslücke in der Quanten-Kryptografie entdeckt. Über diese können Hacker per Quantenkommunikation übertragene Daten anzapfen, ohne bemerkt zu werden – etwas, das eigentlich bei dieser Verschlüsselung als unmöglich galt. Gängige Systeme könnten daher durch solche Lauschangriffe gefährdet sein. Allerdings: Es gibt Gegenmaßnahmen, wie die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“ berichten.
Die Quanten-Kryptografie galt bisher als absolut sichere Verschlüsselungsmethode. Denn ein Lauscher verrät sich, weil sein Anzapfen des Datenstroms diesen verändert und damit die Sender und Empfänger alarmiert. Beim sogenannte Ekert-Protokoll wird dies mit Hilfe der Verschränkung von Photonenpaaren erreicht: Sie bricht zusammen, sobald jemand den Zustand eines der beiden Photonen misst. Geschieht dies durch einen Dritten, lässt sich dies vom Empfänger erkennen – so dachte man jedenfalls bisher.
Verschränkung vorgetäuscht
Doch Jonathan Jogenfors von der Linköping Universität in Schweden und seine Kollegen haben nun eine Sicherheitslücke in dieser Technologie entdeckt. Demnach gibt es eine Möglichkeit, eine weiterhin bestehende Verschränkung vorzutäuschen, obwohl sie längst durch das Anzapfen des Schlüsselaustauschs verloren gegangen ist.
Dieser Hackerangriff gelingt, indem die sensiblen Empfänger der Photonen sozusagen geblendet werden. Von außen eingeschleuste und per Strahlensplitter an beide ursprünglichen Kommunikationspartner geschickte Lichtpulse überdecken dabei das schwache Signale der einzelnen Photonen und gaukeln den Detektoren vor, dass ein verschränktes Signal empfangen wurde. Als Folge kann der Hacker den Schlüssel abfangen und die Botschaft unbemerkt mitlesen.