Überraschender Fund im Keller: Durch Zufall hat ein dänischer Forscher einen wahren Schatz an historischen Himmelsaufnahmen entdeckt. Die astronomischen Fotoplatten lagen gut 100 Jahre lang vergessen im Keller des Kopenhagener Niels Bohr Instituts. Unter ihnen ist einer von nur zehn Abzügen der berühmten Sonnenfinsternis von 1919, aber auch frühe Aufnahmen des Mondes, des Orionnebels und eine Aufnahme des Jupiter aus dem Jahr 1896.
Heute sind wir von hochaufgelösten Aufnahmen fernster Sterne, Galaxien und spektakulärer Sternennebel geradezu verwöhnt. Doch noch vor gut 100 Jahren reichte der Blick längst nicht so weit in All hinaus. Entsprechend begrenzt war auch das Wissen: Man hielt unsere Milchstraße für den gesamten Kosmos und dachte, das Universum wäre nicht mehr als 400.000 Jahre alt. Die großen Durchbrüche in unserem astronomischen Weltbild, vom Urknall über die kosmische Expansion bis hin zu Schwarzen Löchern und der Dunklen Materie, geschahen erst im 20. Jahrhundert.
Zufallsfund im Institutskeller
Dennoch machten auch die Astronomen des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts trotz ihrer noch begrenzten Technik wertvolle Aufnahmen kosmischer Phänomene – und trugen entscheidend zum späteren Erkenntnisgewinn bei. Einen wahren Schatz an solchen historischen Aufnahmen hat nun Holger Pedersen, ein emeritierter Astronom im Kopenhagener Niels Bohr Institut entdeckt – durch puren Zufall.

„Eines Tages, als ich mir eigentlich einen Tee machen wollte, ging ich in den Keller und bemerkte dort ein paar Pappkartons vom Østervold Observatorium“, berichtet Pedersen. Diese waren offenbar dorthin verfrachtet worden, als das Observatorium 1996 aufgelöst wurde. „Ich nahm sie mit nach oben in mein Büro, um sie mir näher anzuschauen.“