Ein Klimawandel war sein Ende: Deutsche Wissenschaftler haben das Rätsel um das Aussterben des Riesenaffen Gigantopithecus vor 100.000 Jahren gelüftet. Dem Vorfahren des Orang-Utans wurde demnach seine mangelnde Anpassungsfähigkeit zum Verhängnis. Als sich damals Wälder zusehends zu Savannen entwickelten, fand der spezialisierte Riese wohl schlicht keine Nahrung mehr.
Dass der Riesenaffe Gigantopithecus groß war, verraten fossile Kiefer und Zähne dieses Urzeit-Primaten. Schätzungen zu seiner Körpergröße schwanken zwischen drei und 1,80 Metern, Mutmaßungen über sein Gewicht zwischen 200 und 500 Kilogramm.
Doch darüber hinaus tappen Forscher bislang eher im Dunkeln, was das Aussehen und die Lebensweise des ausgestorbenen Vorfahren des Orang-Utans angeht. Auch bezüglich seiner Ernährung gibt es unterschiedliche Theorien: Manche vermuten eine rein vegetarische Lebensweise, andere halten den Affen für einen Fleischfresser, einige vermuten eine ausschließlich aus Bambus bestehende Nahrung.
Hinweissuche in fossilem Zahnschmelz
Hervé Bocherens vom Senckenberg Center for Human Evolution and Palaeoenvironment in Tübingen und Friedmann Schrenk und Ottmar Kullmer vomSenckenberg Forschungsinstitut in Frankfurt haben nun das Aussterben des Riesenaffen Gigantopithecus näher untersucht. Denn der Grund für das Ende von Gigantopithecus war lange ein ungelöstes Rätsel, ebenso wie der genaue Zeitpunkt seines Ausssterbens. Das Senckenberg-Team liefert nun in seiner Studie eine mögliche Erklärung dafür.