Jetzt auch in Pfefferminztee: Erneut haben Tests giftige Pflanzenstoffe in Kräutertees nachgewiesen. In vier von sechs Tees wurden erhöhte Werte von Pyrrolizidinalkaloiden entdeckt – Stoffen, die auf lange Sicht zu Leberschädigungen und Leberkrebs führen können. In einigen Proben lagen die Konzentrationen dieser Pflanzenstoffe über den empfohlenen Höchsteinnahmemengen, wie der NDR berichtet.
Kräutertees aus Pfefferminze, Kamille oder anderen Pflanzen gelten als gesund und werden daher häufig auch Kindern zum Trinken gegeben. Doch diese vermeintlich bekömmlichen Hausmittel können auch giftige Pflanzeninhaltsstoffe enthalten, wie sich schon in den letzten Jahren mehrfach zeigte. So warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), bereits 2013 vor Pyrrolizidinalkaloiden in Kräutertees, 2014 wiesen Tests dieses Pflanzengift in Kamillentees nach, kurz darauf fanden Forscher die Alkaloide auch in Bio-Kräutertees für Kinder.
Verunreinigungen durch Fremdkräuter
Pyrrolizidinalkaloide sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die viele Pflanzen weltweit zum Schutz vor Fraßfeinden bilden. Meist stammen diese Alkaloide nicht aus den Teekräutern selbst, sondern gelangen durch Verunreinigungen mit anderen Pflanzen, darunter dem Jakobskreuzkraut, in die Teezubereitungen. In Tierversuchen haben sich einige dieser Alkaloide bereits als krebserregend erwiesen. In hoher Dosierung können sie auch zu akuten Leberschädigungen führen.

Sowohl das BfR als auch die Weltgesundheitsorganisation WHO warnen vor möglichen Langzeitfolgen durch Pyrrolizidinalkaloide, die über längere Zeiträume aufgenommen werden. Denn diese Stoffe werden in der Leber angereichert. Dennoch gibt es bisher für Pyrrolizidinalkaloide keinen gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat jedoch eine Höchstaufnahmemenge errechnet. Diese liegt für einen Erwachsenen bei 0,42 Mikrogramm pro Tag.