Neues über unsere Galaxie: Forscher haben bestätigt, dass die Milchstraße so gewachsen ist, wie Astronomen schon lange vermuten: nämlich von innen nach außen. Möglich gemacht hat das eine bisher einmalige Kartierung der Altersstruktur unserer Heimatgalaxie. Sie zeigt das Alter von Sternen im inneren Zentrum bis zu den äußersten Rändern der Milchstraße an.
Unsere Heimatgalaxie ist von der Erde aus nur schwer zu beobachten. Viele Strukturen der Milchstraße sind dadurch lange verborgen geblieben, viele weitere sind wahrscheinlich immer noch unentdeckt. Mithilfe neuer Werkzeuge und Methoden können Astronomen mittlerweile jedoch viele Geheimnisse unserer Galaxie lüften. So haben etwa erst kürzlich dreidimensionale Visualisierungstechniken gezeigt, dass viele Himmelskörper ganz anders positioniert sind als zuvor gedacht.
Insbesondere aufwendige Durchmusterungen liefern immer öfter neue Informationen über die Milchstraße. Diese Beobachtungsprogramme erfassen und untersuchen mittlerweile Millionen astronomischer Objekte. Mithilfe von Daten aus solchen Durchmusterungen haben Wissenschaftler um Melissa Ness vom Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg nun eine neuartige Karte unserer Heimatgalaxie erstellt: eine Altersverteilung von fast 100.000 Roten Riesen.
Neue Methode zur Altersbestimmung
Für ihre Alterskarte haben die Forscher zunächst zwei voneinander unabhängige Methoden entwickelt, das Alter von Roten Riesensternen direkt aus deren Lichtspektrum zu bestimmen. Dafür nutzten sie Daten der sogenannten APOGEE-Durchmusterung (ein Teil des Beobachtungsprogramms Sloan Digital Sky Survey) sowie des NASA-Weltraumteleskops Kepler.