Großer Stickstoff-Fußabdruck: Jeder Bewohner Deutschlands ist für die Emission von rund 45 Kilogramm umweltschädliche Stickoxide und Ammoniak pro Jahr verantwortlich, wie Forscher ermittelt haben. Damit gehören wir zu den Top-Ten der Stickstoff-Emittenten. Einen Großteil dieser Emissionen produzieren wir aber nicht bei uns, sondern wir lagern sie aus – beispielsweise indem wir Fleisch und Lebensmittel aus anderen Ländern importieren, wie die Forscher im Fachmagazin „Nature Geoscience“ berichten.
Stickstoff ist einerseits ein wichtiger Pflanzennährstoff, andererseits aber sorgt ein Übermaß an Stickoxiden und Ammoniak für die Überdüngung von Gewässern und Böden und begünstigt die Bildung von bodennahem Ozon in der Luft. So sind in Deutschland heute schon fast die Hälfte der natürlichen Ökosysteme mit Stickstoff überdüngt, wie erst im letzten Jahr der Sachverständigenrat der Bundesregierung feststellte.
Die größten Stickstoffquellen sind neben den Emissionen von Verkehr und Industrie vor allem die Massentierhaltung und die Düngung von landwirtschaftlichen Flächen. Unser Konsum an Fleisch, aber auch an Gemüsen, Getreide, Textilien und anderen Produkten des täglichen Lebens ist daher eng mit der Emission von Stickoxiden und Co verknüpft.
Je reicher, desto größer der Fußabdruck
Quantifizieren lässt sich dies durch den Stickstoff-Fußabdruck eines Produkts, aber auch ganzer Länder. Manfred Lenzen von der University of Sydney und seine Kollegen haben nun den Stickstoff-Fußabdruck für 188 Länder weltweit bestimmt. Erstmals verfolgten sie dabei auch, welche Stickstoff-Emissionen mit den im globalen Handel importierten und exportieren Gütern verbunden sind.