Nicht nur im Reis: Auch andere Lebensmittel außer Reis enthalten in Europa zu viel Arsen. Vor allem Kleinkinder nehmen über Getreide, Milch und Milchprodukte häufig bereits krebserregende Dosen dieses Schwermetalls auf, warnen nun Forscher. Bei Erwachsenen sei der Abstand zu den empfohlenen maximalen Einnahmemengen ebenfalls nur gering. Sie fordern daher verbesserte Maßnahmen und Strategien gegen diese Belastung.
Erst im letzten Jahr warnte das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) vor hohen Arsenwerten in Reis und Reiswaffeln. Denn das Schwermetall Arsen kann chronische Vergiftungserscheinungen hervorrufen und Haut, Stoffwechsel und Organe schädigen. Außerdem gilt es als krebserregend. Studien ergeben, dass schon bei einer täglichen Dosis von 0,3 bis 8 Mikrogramm Arsen pro Kilogramm Körpergewicht das Risiko für Lungen-, Haut- und Blasenkrebs um ein Prozent steigt.
Über die Böden in die Nahrungskette
Das Problem: Arsen kommt natürlicherweise im Boden und Gestein vor, auch das Grundwasser kann daher Arsen enthalten. Wie Kartierungen von Schwermetallen zeigen, sind die Belastungen im mittleren und südlichen Teil Deutschlands und Europas dabei höher. Über den Boden nehmen Pflanzen das Metall auf und es gelangt so in die Nahrungskette.
Das aber bedeutet, dass nicht nur Reisprodukte Arsen enthalten können. Wie eine Studie der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) ergab, enthalten in Europa vor allem Milch und Milchprodukte, aber auch teilweise das Trinkwasser und – ausgerechnet – Kindernahrung und Getreidebreie erhöhte Mengen Arsen.