Siege machen unehrlich: Wer in einem Wettbewerb siegt, handelt danach eher unehrlich als die Verlierer. Für das vermehrte Mogeln reicht es sogar schon aus, wenn man sich an vergangene Siege nur erinnert, wie ein Experiment israelischer Forscher belegt. Der mögliche Grund dafür: Der Sieg löst ein Gefühl der Überlegenheit und ein Anspruchsdenken aus, das wiederum die Übertretung von Regeln leichter macht.
Lügen und Schummeln sind in unserer Gesellschaft verpönt – eigentlich. Das aber ändert nichts daran, dass fast jeder von uns in bestimmten Situationen schon einmal gelogen hat. Dabei gibt es in puncto Ehrlichkeit zwischen den Geschlechtern durchaus Unterschiede und auch bestimmte Berufe und Karriere-Positionen scheinen die Unehrlichkeit zu fördern.
Einen weiteren Faktor, der Menschen eher zu Mogeleien und Unehrlichkeit verleitet, haben nun Amos Schurr von der Ben-Gurion Universität und Ilana Ritov von der Hebräischen Universität Jerusalem entdeckt. Für ihre Studie untersuchten sie an mehr als 400 Probanden, wie das Gewinnen oder Verlieren in einer Konkurrenzsituation die Ehrlichkeit beeinflusst.
Wer schummelt im Würfeltest?
Für die Studie ließen die Forscher zunächst Probanden gegeneinander in einem Schätzspiel antreten. Die Gewinner erhielten als Belohnung jeweils ein Paar Kopfhörer. Dann folgte ein zweites, scheinbar davon unabhängiges Experiment: Die Probanden sollten mit zwei Würfeln und einem Würfelbecher würfeln und die Augenzahl angeben. Weil dabei nur die Teilnehmer ihr Würfelergebnis sehen konnten, gab ihnen dies die Chance zu mogeln.