Das Seifenblasenpusten ist mehr als nur ein beliebtes Kinderspiel – es beschäftigt sogar Physiker. Diese haben nun erstmals untersucht, wie und unter welchen Bedingungen die schillernden Blasen überhaupt entstehen. Wie sie feststellten, spielen dafür vor allem Dicke und Tempo des Luftstroms eine Rolle. Die Dicke des Seifenhäutchens erwies sich dagegen überraschenderweise als unwichtig.
Seifenblasen faszinieren nicht nur Kinder mit ihrer schillernden Fragilität, auch Forscher haben ihnen schon einiges an Gehirnschmalz und Experimenten gewidmet. So haben sie detailliert erkundet, wie die Blasen platzen, haben festgestellt, dass eine Wand aus Seifenblasen überraschend gut gegen Ultraschall isoliert und sogar auf der Raumstation ISS haben Astronauten Experimente mit Seifenblasen durchgeführt, um ihre Stabilität in der Schwerelosigkeit zu testen.
Delle in der Seifenhaut
Umso erstaunlicher, dass ein Aspekt der Seifenblasen bisher kaum untersucht worden ist: unter welchen Bedingungen sie entstehen. Louis Salkin und seine Kollegen von der Universität Rennes in Frankreich haben dies nun nachgeholt. Für ihre Studie richteten sie einen mittels Düse in Breite und Stärke regulierbaren Luftstrahl auf eine rund einen Meter große vertikale Seifenhaut und filmten das Geschehen mit einer Hochgeschwindigkeits-Kamera.

Die Aufnahmen zeigten, wie sich bei niedrigen Geschwindigkeiten des Luftstrahls eine kleine Delle in der Seifenhaut bildete. Je stärker der Strahldruck wurde, desto tiefer wurde auch die Delle. Erst wenn der Gasstrahl eine bestimmte Druckschwelle überschritt, wölbte sich die Delle so weit vor, dass sie ihre maximale Krümmung bekam und sich als Blase ablöste.