Die Enge macht’s: Forscher haben herausgefunden, warum Krebszellen in Knochen oder Lunge schneller mutieren als beispielsweise im Gehirn: In steiferem Gewebe werden die wuchernden Zellen stärker eingequetscht und es mehren sich dadurch Zellstress und DNA-Schäden. Als Folge verändern sie sich schneller. Zudem funktionieren Reparaturmechanismen in diesen Geweben weniger gut.
Krebs entsteht, wenn sich körpereigene Zellen unplanmäßig und übermäßig teilen. Dadurch entwickeln sich Tumore, anormale Wucherungen des Gewebes. Die Krebszellen verändern sich darin meist sehr schnell – sie haben eine hohe Mutationsrate. Das ermöglicht ihnen, sich an immer neue Bedingungen anzupassen, Abwehrmechanismen des Körpers zu entgehen und sich unerkannt fortzubewegen.
Wie schnell sich Tumore verändern, hängt dabei offensichtlich auch von dem Gewebe ab, in dem sie wachsen. In weichen Geweben wie dem Rückenmark oder dem Gehirn scheinen Mutationen weniger schnell zu entstehen als in festeren, starreren Strukturen wie Knochen oder Lungen, wie Wissenschaftler um Jerome Irianto von der University of Pennsylvania in Philadelphia berichten.
Das Team hat die Mutationsraten unterschiedlicher Krebsarten in verschiedenen Organen untersucht und festgestellt: In den starreren Geweben sind diese im Schnitt 100 Mal höher als in den weichen. Doch warum ist das so?