Fossil mit Seltenheitswert: Es ist nicht nur das älteste bekannte konservierte Exemplar eines Pilzes, sondern auch das älteste Fossil eines landlebenden Organismus überhaupt, das ein Forscher nun identifiziert hat: Der 440 Millionen Jahre alte Fund eines versteinerten Pilz-Myzels schließt damit eine bedeutende Lücke in der Evolution dieser eukaryotischen Lebewesen – und in der Entwicklung des Lebens an Land.
Fast eine Milliarde Jahre spielte sich das Leben ausschließlich in den Ozeanen ab. Wann genau die ersten Lebensformen vom Wasser ans Land kamen, ist heute nur schwer nachzuvollziehen. Fossilienfunde die das belegen könnten, sind rar. Dennoch sind sich Wissenschaftler einig, dass der Übergang im frühen Paläozoikum begann, also vor etwa 500 bis 450 Millionen Jahren.
Bevor sich komplexe Organismen an Land entwickeln konnten, mussten zunächst die Bedingungen dafür geschaffen werden. Dabei spielten Pilze eine bedeutende Rolle: Sie waren in der Lage, Verrottungsprozesse zu starten und dabei wichtige Nährstoffe zu produzieren. Erst durch sie konnten sich Schichten fruchtbaren Bodens entwickeln, in denen Pflanzen wachsen konnten, die wiederum tierisches Leben ermöglichten.
Der Forscher Martin Smith von der Durham University hat nun einen solchen Pionier des Landlebens entdeckt – ein Fund, der gleich in zweierlei Hinsicht einzigartig ist.