Verzerrte Wahrnehmung: Wer Angst vor Spinnen hat, nimmt die Tiere viel größer wahr als gesunde Menschen. Diese abweichende Verarbeitung der visuellen Information könnte eine mögliche Ursache der übersteigerten Furcht vor den Krabblern sein, wie Experimente nahelegen. Die gute Nachricht: Die falsche Einschätzung lässt sich mithilfe einer Therapie erfolgreich korrigieren.
Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann hat Angst vor Spinnen. Die achtbeinigen Krabbler lösen bei vielen Menschen nicht nur Unwohlsein, sondern im Extremfall richtige Panik, Grusel und Ekel aus. Allein die Vorstellung, einer Spinne zu begegnen, verursacht bei Spinnenphobikern mitunter ein Angstgefühl von lähmender Intensität.
Irrationale Angst
Aus evolutionärer Sicht könnte diese Angst sogar Sinn ergeben. Schließlich sind Spinnen Jäger und verabreichen ihren Opfern ein Gift, dass diese hilflos macht. Allerdings können dem Menschen nur einige wenige Spinnen überhaupt gefährlich werden. Wer Furcht vor Spinnen hat, müsste theoretisch noch mehr Angst vor Bienen und Wespen haben. Ihr Gift kann eine tödlich verlaufende allergische Reaktion auslösen – sie stellen also eine viel realere Gefahr dar als die meisten Spinnen.
Angst vor Spinnen ist jedoch eine irrationale Angelegenheit, der mit logischen Argumenten kaum beizukommen ist. Doch woher kommt diese unbegründete Reaktion? Das hat ein Forscherteam um Youssef Shiban von der Universität Regensburg nun genauer untersucht.