Dunkle Begleiter: Astronomen haben eine Methode entwickelt, mit der sich von Dunkler Materie dominierte Galaxien besser aufspüren lassen als bisher. In Aufnahmen des ALMA-Teleskope entdeckten sie eine Dunkle Galaxie anhand subtiler Verzerrungen am Rand einer Graviationslinse. Dieser Fund könnte helfen zu erklären, warum in vielen Galaxien bisher weit weniger Masse gefunden wurde als den Modellen nach vorhanden sein müsste.
Galaxien wie unsere Milchstraße müssten eigentlich deutlich mehr Materie enthalten, als bisher durch Sterne und die umgebenden Zwerggalaxien nachweisbar sind. Schon länger vermutet man daher, dass sich diese fehlende Masse vor allem im Halo der Galaxien als Dunkle Materie versteckt – beispielsweise in Form der sogenannten Dunklen Galaxien – Zwerggalaxien, die nur wenig Sterne, aber umso mehr Dunkle Materie enthalten.
Verräterische Verzerrungen
Doch diese Dunklen Galaxien sind schwer aufzuspüren. Sie machen sich fast nur durch ihre Schwerkraftwirkung bemerkbar, doch diese wird von der Gravitation der größeren Galaxien überdeckt, in deren Halo sie liegen. Yashar Hezaveh von der Stanford University und seine Kollegen haben nun jedoch eine Methode gefunden, wie sie diese Dunklen Begleiter dennoch finden können.
„Wir können diese unsichtbaren Objekte auf ähnliche Weise finden, wie man Regentropfen auf einer Scheibe sieht: Man weiß, dass sie da sind, weil sie das Bild der dahinterliegenden Objekte verzerren“, erklärt Hezaveh. Die Funktion der Regentropfen nehmen dabei in der Astronomie die Gravitationslinsen ein. Bei diesen sorgt die große Schwerkraft einer Galaxie im Vordergrund dafür, dass das Licht ferner Sterne und Galaxien verzerrt und vergrößert wird.