Abrupter Klimawechsel: In den eisigen Polkappen des Mars haben Forscher erstmals Belege für eine vergangene Eiszeit entdeckt. Radaranalysen zeigen, dass der Rote Planet vor rund 370.000 Jahren einen Klimaumschwung erlebte, der diese Eiszeit beendete und seither für Eisschwund außerhalb der marsianischen Polargebiete sorgt. Dafür wachsen seither die Polkappen des Planeten, wie die Forscher im Fachmagazin „Science“ berichten.
Auf der Erde gab es immer wieder Eiszeiten – ausgelöst, weil Erdbahn und Rotationsachse im Laufe langer Zeiträume Veränderungen durchlaufen. Dies führt dazu, dass zu bestimmten Zeiten weniger Sonnenlicht die Erdoberfläche erreicht – dadurch kühlt sich das Klima ab.
Verräterische Eisablagerungen
Doch schon länger vermuten Planetenforscher, dass auch der Mars mindestens eine Eiszeit hinter sich haben muss. Indizien dafür liefern zum einen die auffallend geschichteten Eiskappen der marsianischen Pole. Sie deuten auf mehr oder weniger periodische Klimawechsel hin, die mal zur Ablagerung von Eis führten, dann wieder zur Erosion.
Und noch ein Indiz gibt es: Im letzten Jahr ermittelten Forscher anhand von Radardaten, dass es in den mittleren Breiten des Mars tausende von Gletschern gibt. Unter einer dicken Staubdecke verborgen blieben sie vor dem Verdampfen geschützt. Um solche Eisreservoire in diesen Regionen zu schaffen, muss es dort jedoch einst deutlich kälter gewesen sein – wie beispielsweise während einer Eiszeit.