Astronomischer Rekord: Forscher haben erstmals das Wasserstoff-Signal einer fünf Milliarden Lichtjahre weit entfernten Galaxie detektiert. Das ist fast doppelt so weit entfernt wie bisher mit Radioteleskopen möglich. Die neuen Messungen zeigen, dass diese Galaxie ungewöhnlich gasreich ist und vielleicht gerade eine Verschmelzung mit einer weiteren Sternenansammlung erlebt.
Wasserstoff ist das Urelement des Kosmos und der wichtigste Rohstoff für die Bildung von Sternen im Universum. Wie viel von diesem Gas eine Galaxie enthält und wie es verteilt ist, liefert daher wertvolle Erkenntnisse über ihr Wachstum und ihre Entwicklung. Während jedoch die Radioemissionen des Wasserstoffs in der Milchstraße oder in nah benachbarten Galaxien gut zu empfangen sind, lag der bisherige Rekord für die fernen Wasserstoffsignale bei weniger als drei Milliarden Lichtjahren.
Signal in der 21-Zentimeter Linie
Mit Hilfe der Radioteleskope des Very Large Array (VLA) in den USA ist es nun jedoch gelungen, erstmals Wasserstoffemissionen aus der fast doppelten Entfernung zu detektieren. „Dies ist das erste Mal, dass wir atomaren Wasserstoff in einer Galaxie so weit weg von der Erde direkt messen konnte“, sagt Studienleiter Ximena Fernández von der Rutgers University in New Jersey.
Die Astronomen entdeckten das Signal im Rahmen einer neuen Himmelsdurchmusterung, dem „COSMOS HI Large Extragalactic Survey“, kurz CHILES. In ihr suchen tasten die den Himmel in mittlerer Entfernung von uns nach der sogenannten 21-Zentimeter-Linie ab, der Wellenlänge im Radiospektrum, die von neutralem Wasserstoffgas abgegeben wird.