Quantenphänomen im Orbit: Physiker haben einen wichtigen Baustein der Quantentechnologie im Weltall getestet. Ein Experiment an Bord eines Mini-Satelliten erzeugte erstmals eine Vorstufe verschränkter Photonen. Diese verknüpften Lichtteilchen beweisen, dass diese entscheidende Voraussetzung für eine Quantenkommunikation auch unter Weltraumbedingungen funktioniert.
Der Wettlauf um die erste Quantenkommunikation im Orbit ist in vollem Gange. Mitte 2016 soll der Satellit des Quantum Experiments at Space Scale (QUESS)-Projekts erstmals verschränkte Photonen aus dem erdnahen Weltraum zu zwei Bodenstationen schicken – und so ein orbital-planetares Quantennetzwerk bilden.
Ein solches Netzwerk ermöglicht es, mittels Quantentechnik kodierte Informationen vom Orbit auf die Erde oder aber über Relais-Satelliten weltweit zu übertragen. Bisher ist ein solches „Beamen“ von Quanteninformationen am Boden zwar nur über Entfernungen von gut 100 Kilometern gelungen. Doch wegen der fehlenden Atmosphäre im Orbit entspricht die Strecke von einem Satelliten zur Erde nur rund zehn Kilometer – könnte daher durchaus machbar sein.

Quantenlabor im Mini-Satellit
Ein erster Schritt hin zu einer solchen orbitalen Quantenkommunikation ist nun Alexander Ling von der National Universitys of Singapore und seinem Team gelungen. Ihr Experiment fand an Bord eines CubeSats statt – eines nur schuhkartongroßen Minisatelliten. Dieser wurde in rund 550 Kilometern Höhe ausgesetzt und trägt neben einer weiteren Nutzlast das in einer Aluminiumbox verstaute Miniatur-Quantenlabor der Forscher.