Diamant statt Granit: Die ersten Planeten des Kosmos könnten früher entstanden sein als bisher angenommen. Denn auch alte Sterne mit wenig Eisen, aber dafür viel Kohlenstoff können Planeten bilden, wie Astronomen herausfanden. Statt aus Silikaten und Eisen bestehen solche Planeten dann aus Graphit und Diamant. Doch für die Entstehung kohlenstoffbasierten Lebens wäre das kein Hindernis – im Gegenteil.
Wann und wo entstanden die ersten Planeten im Kosmos? Diese Frage ist entscheidend, um zu verstehen, wo sich erste Lebensformen gebildet haben könnten. Bisher ging man davon aus, dass sich erst die sogenannten metallreichen Sterne als Kinderstube für Planeten eigneten. Diese eher jungen Sterne, zu denen auch unsere Sonne gehört, enthalten größere Anteile schwerer Elemente und damit genügend Baustoff für eine Akkretionsscheibe und die aus ihr entstehenden Planetenkerne.
Die erste Generation von Sternen dagegen war zu kurzlebig und zu arm an schweren Elementen, um Planeten zu bilden -so viel ist klar. Auch die folgenden, massearmen Population II-Sterne galten bisher als nicht zur Planetenbildung fähig. Denn diese in den Zentren von Sternenhaufen und Galaxien vorkommenden Sterne enthalten nur geringe Anteile an Metallen.
Kohlenstoff statt Eisen und Silizium
Doch Natalie Mashian und Abraham Loeb vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics widersprechen dieser Ansicht nun. Sie legen Argumente dafür vor, dass auch diese alten Population II-Sterne sehr wohl bereits Planeten gebildet haben könnten. Denn viele dieser stellaren „Uropas“ enthalten sehr viel mehr schwere Elemente als lange angenommen.