Doppelsonne am Himmel: Astronomen haben den bisher größten Exoplaneten in einem Doppelsternsystem entdeckt. Der jupitergroße Gasriese Kepler-1647b umkreist zwei sonnenähnliche Sterne in rund 3.700 Lichtjahren Entfernung. Obwohl er gut drei Jahre für einen Umlauf benötigt, liegt der Planet genau in der habitablen Zone. Sollte der Gasplanet Monde besitzen, könnten sie daher lebensfreundliche Bedingungen bieten.
Im Kosmos gibt es unzählige Doppelsterne – warum also sollte es in solchen Systemen nicht auch Planeten geben? Doch erst 2011 belegte die Entdeckung von Kepler-16b ihre Existenz. Bisher waren nur zehn solcher zirkumbinären Planeten nachgewiesen.
Der Grund dafür: Das Aufspüren solcher Planeten ist extrem schwierig. Zum einen umkreisen sie meist beide Zentralsterne zusammen und besitzen daher einen weiten Orbit. Deshalb lassen sie sich nur selten bei der Passage vor einer ihrer Sonnen erspähen. Zum anderen sind diese Transits nicht so regelmäßig wie bei Planeten mit einer Sonne und können zudem in Dauer und Intensität variieren.
Trabant mit weitem Orbit
Trotz dieser Probleme haben nun Veselin Kostov vom Goddard Space Flight Center der NASA und seine Kollegen den elften Planeten in einem Doppelsystem entdeckt. Bereits 2011 deutete eine verräterische Abdunklung beim Doppelstern Kepler-1647 auf dessen Existenz hin. Als die Astronomen dann später erneut einen Transit bei diesem Doppelstern beobachteten, war der Fall klar: Kepler-1647 muss einen Planeten besitzen.