Der Blick verrät es: Wenn Katzen etwas physikalisch Unmögliches beobachten, stutzen sie und schauen länger hin. Dies zeigt, dass sie bestimmte Erwartungen darüber haben, was in der realen Welt vorkommen kann und was nicht, wie ein Experiment belegt. Instinktiv begreifen die Samtpfoten demnach, dass beispielsweise aus einem leeren Behälter kein Objekt herausfallen kann und dass ein klappernder Behälter wahrscheinlich gefüllt ist.
Katzen gehören bei uns zu den beliebtesten Haustieren. Im Gegensatz zu Hunden aber sind sie nur halb domestiziert und haben einen ausgeprägten Sinn für Unabhängigkeit. Klar ist, dass die samtpfotigen Räuber ziemlich intelligent sind – vor allem wenn es ums Fressen und die Beute geht.
Fällt etwas heraus?
Ob Katzen gerade bei der Beutejagd auch grundlegende Gesetzte der Physik instinktiv verstehen, haben nun Saho Takagi von der Universität Kyoto und seine Kollegen untersucht. Ihre erste Frage: Verstehen Katzen, dass ein Behälter, der beim Schütteln klappert, ein Objekt enthält? Die zweite Frage: Wenn man den Behälter auskippt, erwarten die Katzen dann, dass der versteckte Gegenstand durch die Schwerkraft herausfällt?
Um das zu testen, tricksten die Forscher ihre 30 Katzenprobanden aus: Das Klappern ihres geschüttelten Behälters kam von einem versteckten Lautsprecher. Dadurch konnten sie auch physikalische unmögliche Kombinationen vorführen: Ein Behälter klappert beim Schütteln, aber beim Umkippen kommt kein Objekt herausgefallen. Umgekehrt bleibt ein Behälter stumm, aber dennoch fällt hinterher etwas heraus.