Sturmfleck auf dem Gasriesen: In der Atmosphäre des Neptun hat sich ein neuer, gigantischer Wirbelsturm gebildet. Er ist so groß, dass er in Aufnahmen des Hubble-Teleskops trotz der enormen Entfernung als dunkler Fleck erscheint. Der Wirbelsturm reißt Methangas so weit in die Höhe, dass es gefriert und einen begleitenden hellen Wolkenfleck bildet, wie Astronomen berichten.
Neptun ist ein Planet der Stürme: Mit bis zu 2.100 Kilometern pro Stunde rasen die Winde um den Eisriesen – schneller als irgendwo sonst im Sonnensystem. Einige bilden langgestreckte Bänder, andere konzentrieren sich in gewaltigen Wirbeln, die als dunkle oder strahlend helle Flecken in seiner bläulichen Gashülle zu erkennen sind.
Mit einem hellen Wolkenfleck fing es an
Bereits im Juli 2015 hatten Astronomen auf dem Neptun einen neuen hellen Fleck entdeckt – typisch für Wolken aus gefrorenen Methankristallen in der oberen Atmosphäre des Eisriesen. Häufig bilden sich solche Wolken als Begleiterscheinung für große Wirbelstürme, die Gas aus tieferen Schichten in die Höhe reißen und es dort gefrieren lassen.
„Die dunklen Sturmwirbel ragen in der Atmosphäre auf wie gewaltige, linsenförmige Gasberge“, erklärt Mike Wong von der University of California in Berkeley. „Die Begleitwolken ähneln dagegen eher den orografischen Wolken auf der Erde, die häufig wie pfannkuchenförmige Wattebäusche über den irdischen Berggipfeln hängen.“ Solche Wolken entstehen, wenn Luft an Berghängen in die Höhe steigt und beim Abkühlen kondensiert.