Chaos in der Kometenbahn: Astronomen haben herausgefunden, warum der Halleysche Komet zwar regelmäßig wiederkommt, aber seine Bahn dabei immer leicht chaotisch variiert. Schuld daran ist überraschenderweise nicht der Schwerkrafteinfluss des Jupiter wie bisher gedacht. Stattdessen ist die Venus momentan der dominante Störenfried, wie die Forscher berichten. In rund 3.000 Jahren allerdings wird sich das wieder ändern.
Der Halleysche Komet ist einer der bekanntesten Wanderer in unserem Sonnensystem. Alle 75 Jahre fliegt er dicht an der Erde vorbei und ist dann sogar mit bloßem Auge tagsüber sichtbar. Schon die alten Babylonier berichteten von dieser hellen Lichterscheinung, lange bevor der Astronom Edmond Halley ihn als Kometen erkannte. Die nächste Passage des Kometen wird im Jahr 2061 sein.
Regelmäßig, aber chaotisch im Detail
Doch so regelmäßig seine Wiederkehr ist, so chaotisch sind die Feinheiten der Flugbahn beim Halleyschen Kometen. Sein Orbit und damit der genaue Ort seines Erscheinens lässt sich kaum vorausberechnen. Einer der Ursache dafür ist der Komet selbst, dessen Kern bei Erwärmung Eis und Gase abgibt und damit die Flugbahn beeinflusst. Ein anderer Grund ist die Wechselwirkung mit den Planeten im Sonnensystem.
Die Schwerkraft besonders des Jupiter – so dachte man bisher – gibt dem Kometen beim Vorbeiflug einen Schubs und erzeugt damit kleine Abweichungen von seiner Flugbahn. Doch wie jetzt Tjarda Boekholt von der Universität Leiden und ihre Kollegen herausfanden, ist der Gasriese gar nicht der Haupt-Übeltäter. Die Astronomen hatten für ihre Studie so genau wie nie zuvor alle möglichen Schwerkrafteinflüsse der Planeten geprüft.